Die fünf Dysfunktionen eines Teams
Im Zuge der langjährigen Beobachtung von unterschiedlichen Teams in Unternehmen sind uns zwei grundlegende Dinge sehr klar geworden.
Echte Teamarbeit ist in den meisten Unternehmen wirklich schwer zu finden.
Es sind immer wieder die gleichen fünf Dysfunktionen, die dafür sorgen, dass keine echte Teamarbeit entstehen kann.
Die fünf Dysfunktionen können fälschlich als fünf einzelne Probleme aufgefasst werden, die man isoliert voneinander betrachten und beheben kann. In Wirklichkeit aber bilden sie ein zusammenhängendes Modell, bei dem schon die Anfälligkeit für eine einzelne Dysfunktion potenziell fatal für den Erfolg des Teams sein kann.
Fehlendes Vertrauen
Die erste Dysfunktion ist fehlendes Vertrauen unter den Teammitgliedern. Im Wesentlichen ist dies auf fehlende Bereitschaft zur Offenheit innerhalb der Gruppe zurückzuführen. Wenn Teammitglieder untereinander nicht wirklich offen mit ihren Fehlern und Schwächen umgehen, dann machen sie es unmöglich, ein Fundament des Vertrauens aufzubauen.
Scheu vor Konflikten
Die Unfähigkeit Vertrauen aufzubauen ist deshalb schädlich, weil sie den Ton für die zweite Dysfunktion vorgibt: Scheu vor Konflikten. Teams, denen das Vertrauen fehlt, sind nicht in der Lage, in die ungefilterte und leidenschaftliche Debatte von Ideen einzutreten. Stattdessen kommt es zu verschleierten Diskussionen und zurückhaltenden Kommentaren.
Fehlendes Engagement
Der Mangel an gesunden Konflikten ist deshalb ein Problem, weil er zwangsläufig zur dritten Dysfunktion eines Teams führt: fehlendes Engagement. Wenn die Mitglieder des Teams nicht in offener und leidenschaftlicher Debatte ihre Meinungen zum Ausdruck bringen konnten, werden Sie auch kaum die Entscheidungen akzeptieren, ihnen zustimmen und sie engagiert mittragen, selbst wenn sie während der Besprechung ihre Zustimmung vortäuschen sollten.
Scheu vor Verantwortung
Der Mangel an Engagement und echter Zustimmung führt bei den Teammitgliedern dann zur vierten Dysfunktion: Scheu vor Verantwortung. Ein echtes Engagement für einen klaren Handlungsplan scheuen selbst die sachorientiertesten und getriebensten Teammitglieder oft davor zurück, Teamkolleg*innen zur Rede zu stellen, wenn sie Handlungs- und Verhaltensweisen an den Tag legen, die für das Wohl des Teams kontraproduktiv erscheinen.
Fehlende Ergebnisorientierung
Und in einer Atmosphäre, in der Teamkolleg*innen nicht zur Verantwortung und Rechenschaft gezogen werden, gedeiht die fünfte Dysfunktion. Fehlende Ergebnisorientierung bedeutet, dass Teammitglieder die Bedürfnisse der eigenen Person (z.B. Ego, Karriere, Anerkennung) oder auch der eigenen Abteilung über die Gruppenziele des Teams stellen.
Wie bei einer Kette, in der ein einzelnes Glied gebrochen ist, verschlechtert sich die Leistung eines Teams, wenn auch nur eine einzelne der Dysfunktionen gedeihen kann.